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Ratten mögen Glasfaserkabel

Ihren guten Ruf haben Ratten spätestens im Mittelalter verspielt, als sie zum Überbringer der tödlichen Pest wurden. Doch auch heutzutage schätzen nur sehr wenige Menschen die Nagetiere. Wer mittels flotter Glasfasertechnik ins Internet geht, dürfte in Zukunft wohl noch einen Grund mehr gegen die eifrigen Nager vorlegen können: In Schottland bissen die Tiere kürzlich ein Glasfaser-Kabel durch.

Die meisten Internetkunden des Providers Virgin Media mussten zwar nur einige Stunden auf ihre Internetverbindung verzichte, da Techniker des Unternehmens die fragliche Stelle recht schnell finden und den Schaden beheben konnten – ärgerlich ist ein solcher Ausfall aber allemal. Eine volle Betriebsbereitschaft war zudem erst nach einem Tag wiederhergestellt. Gleich mehrere Ortschaften in Schottland waren so dank kräftiger Rattenzähne für einige Zeit ohne Internet und teilweise auch ohne Telefonverbindung. Problematisch daran ist allerdings, dass die Ratten ganz offenbar Geschmack an den Glasfaserkabeln gefunden haben. Nach der ersten notdürftigen Reparatur durch die Virgin-Media-Techniker waren erneut Kabel durchbissen worden, die Ratten ließen also offenbar nicht von den schmackhaften Kabeln ab.

Ratten mögen Glasfaserkabel

Ratten mögen Glasfaserkabel ©iStockphoto/GlobalP

Ein Sprecher des Internetanbieters teilte daraufhin mit, das Unternehmen hätte weitergehende Maßnahmen ergriffen, um erneute Schäden an den Kabeln zu verhindern. Um welche Maßnahmen es sich genau handle wollte Virgin Media jedoch nicht preisgeben. Auch in Deutschland gehen einige Provider dazu über, neue Leitungen in Großstädten aus Kostengründen durch die Kanalisationssysteme zu verlegen. Hier halten sich erfahrungsgemäß viele Ratten auf – und die Nagetiere gelten allgemein als Neugierig was potentielle neue Nahrungsquellen angeht. Eventuell werden also auch in Zukunft immer öfter Wartungsteams der Internetprovider in die Kanalisation hinabsteigen um durchgenagte Glasfaserleitungen zu reparieren. Ratten dürften dabei zwar weniger Schaden anrichten als beispielsweise Schiffe, die mit ihrem Anker schon einmal ganze Unterseekabel durchtrennen und so teilweise ganze Länder vom (schnellen) Internet abschneiden. Ärger genug ist für viele Nutzer aber auch ein kurzzeitiger Ausfall der immer öfter benötigten Internetverbindung. Und Glasfaserkabel schmecken auch in Deutschland sicherlich nicht schlechter als in Schottland.

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