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Kosten bei VoIP

Voice over IP (VoIP) hat das Potenzial Kosten einzusparen, man sollte das unserer Meinung nach aber in jedem Einzelfall prüfen, es gilt nicht pauschal! Um Ihnen erste Anhaltspunkte zu geben, machen wir Sie mit ein paar Gedanken feinfühlig und geben Ihnen Anstöße selbst zu prüfen.

Privatanwender

Privatanwender haben eigentlich derzeit fast keine andere Wahl als neben einem Festnetzanbieter (z.B. Deutsche Telekom AG) zusätzlich noch, DSL vorausgesetzt, einen VoIP-Anbieter auszuwählen und darüber hauptsächlich zu telefonieren und Gesprächskosten im Vergleich zum Festnetz zu sparen.

Die Anbieter von VoIP in Deutschland haben wir für Sie unter VoIP Anbieter aufgeführt, wobei wir noch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Dazu entwickelt sich der Markt noch zu schnell. Sie sollten die Leistungen und Tarife vergleichen. Grundsätzlich kann man fast überall kostenlos einen SIP-Account anmelden. Da keine Grundgebühr und Einrichtungsgebühr für diese Form des Basispakets anfällt, sind im Gegenzug die Tarife etwas schlechter. Günstigere Tarife erkauft man sich meistens mit einer Grundgebühr. Sipgate als bekanntester VoIP Anbieter verlangt als Beispiel 1,79 Cent/Minute ohne Anmeldungs- oder Grundgebühr und Mindestumsatz. Flatrates für Deutschland beginnen bei etwa 10 Euro (z.B. 1&1) im Monat, ins Ausland bei ca. 30 Euro (z.B. Vortel). Gespräche von VoIP-zu-VoIP bleiben aber stets kostenfrei!

Neben den reinen Kommunikationskosten kommen hier noch die Anschaffungskosten für geeignete VoIP-Hardware hinzu. Ein ATA für die Weiterverwendung von einzelnen analogen Telefonen liegt bei etwa 60-70 Euro, ein Kombigerät, wie die FRITZ!Box von AVM, bei etwa 160 Euro. Will man anstelle des vorhandenen analogen Telefons vom PC aus telefonieren und auf etwas Komfort verzichten, kann man sich einfach kostenlos Freeware Softphones laden und konfigurieren.

Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)

KMUs haben hier schon etwas höhere Einstiegskosten. Meist sind im Büro eine kleine Telefonanlage und ein kleines Datennetz vorhanden mit DSL-Anbindung ans Internet und 1-3 ISDN-Basisanschlüssen. Entweder muss die kleine Telefonanlage über ein Gateway mit dem Internet verbunden werden, um die vorhandenen Telefone weiter nutzen zu können, oder man investiert in eine VoIP-Telefonanlage (Server) und kauft neue VoIP Telefone mit Anschluss direkt ans Datennetz. Als VoIP-Telefonanlage kommt z.B. Asterisk in Frage, eine kostenlose Open Source Software auf Basis von Linux, allerdings stets ohne Support, was eigenes Fachpersonal oder Dienstleister (und weitere Kosten) voraussetzt oder man wählt einen Software-Hersteller wie SWYX oder Innovaphone. VoIP Telefone beginnen bei ca. 140 Euro plus die Software für die VoIP-Telefonanlage und die Anschlüsse zum Festnetz (z.B. ISDN-Karten), um auch erreichbar von außen zu sein.

Große Unternehmen

Unternehmen mit einigen 1.000 Mitarbeitern und auch verteilten Standorten haben im Vergleich zu KMUs ganz andere Sorgen. Sie setzen bisher große Telefonanlagen von bspw. Siemens ein (HICOM) mit sternförmiger, separater Verkabelung zu den Telefonen und ein größeres strukturiertes Datennetz mit Etagen-Switches und Backbone. Dabei gibt es meist für jede Technik eigenes Fachpersonal für Administration und Wartung.

Soll hier VoIP eingeführt werden, bedient man sich oft geeigneter Consultants, die Tagessätze von 500 bis 1.000 Euro haben. Dabei gilt es z.B. sich das neue Wissen einzukaufen oder das vorhandene Datennetz am standort auf seine Tauglichkeit zu untersuchen. Hierfür eignen sich aufwändige Messungen. Internationale oder verteile Unternehmen möchten z.B. die interne Gesprächsabwicklung zwischen den standorten über das eigene Weitverkehrsnetz (WAN) abwickeln. Hier wäre zu prüfen, ob die Bandbreite reicht oder die Verzögerungszeiten stimmen. Jedenfalls ist Beratungsaufwand vor einer Realisierung in der Regel notwendig.

Für die Realisierung kommen dann Systeme von beispielsweise Alcatel oder CISCO Systems in Frage. Neue Anlage und neue VoIP Telefone stellen einen nicht zu vernachlässigen Kostenfaktor dar und verlängern den ROI (Return on Invest). Richtig teuer wird es, wenn das Datennetz aufwendig aufbereitet und verbessert werden muss. Noch vor wenigen Jahren verfügten beispielsweise die VoIP Telefone nicht über einen integrierten Switch. Es waren damit 2 Ports im Datennetz für einen Arbeitsplatz notwendig und einige Datennetze hatten hierfür gar nicht mehr die freien Kapazitäten.

Oft gibt es auch Bedarf für sog. IP Contact Center. Auch hier ist wieder Beratungs- und Planungsaufwand einzuplanen, neben den Investitionskosten für neue Hard- und Software. Deshalb ist ein Unternehmen bei größerer Investition auch gut beraten Mehrwerte der Lösungen zu identifizieren und sich darüber eine Konkurrenzvorteil zu verschaffen.

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