Geschichte von WLAN
Obwohl WLAN eigentlich erst in den letzten Jahren vermehrt genutzt wird und auch bei Privathaushalten im Kommen ist, hat die Technik von WLAN eine relativ lange Geschichte, vorausgesetzt jedenfalls, man fasst die Anfänge des WLAN relativ weit. So betrachtet beginnt die Geschichte von WLAN bereits in den 1940er Jahren. Damals wurde nämlich bereits ein Patent für das so benannte „Frequency Hopping“ angemeldet. Dahinter verbarg sich die Idee, einen Torpedo per Funk in ein Ziel zu steuern und dabei so oft die Frequenz zu wechseln, dass es dem Feind unmöglich wäre den Torpedo vorzeitig abzuschießen. Diese Idee war ihrer Zeit eindeutig voraus und noch interessanter und beeindruckender wird das ganze, wenn man weiß, dass die Idee nicht von einem Techniker oder Militaristen stammt, sondern von einer österreichischen Schauspielerin und einem Musiker. Die Namen der beiden WLAN-Pioniere – wenn man so will – waren Hedy Lamarr und George Antheil.
Konkreter kann man aber erst in den 1960er Jahren von den Anfängen des WLAN sprechen. 1969 machte nämlich die Universität von Hawaii einen sehr interessanten Ansatz in Richtung WLAN. Es wurde ein Funknetzwerk entwickelt, das die verschiedenen Standorte der Universität verbinden sollte. Dazu muss man wissen, dass die Universität von Hawaii sozusagen auf verschiedenen Inseln verteilt ist. Das Funknetzwerk sollte also die verschiedenen Bereiche mit einem Zentralrechner auf der Insel Oahu verbinden, was auch gelang. Das Funknetzwerk trug den schönen Namen Aloha-Net.
Auf dieses Aloha-Net folgte dann zunächst einmal eine zeitlang nichts, denn die Idee eines drahtlosen Netzwerkes musste erst von größeren Unternehmen aufgegriffen werden. Zu diesen Unternehmen gehört zum Beispiel Lucent, die unter dem Namen „WaveLan“ die ersten Komponenten für ein drahtloses Netzwerk anboten. Dies war zunächst sehr lobenswert, allerdings hatte Lucent fast eine Art Monopol auf die hergestellten Teile, da Lucent keinerlei Informationen nach draußen dringen ließ. Bald gab es zwar auch andere Hersteller von Teilen der Komponenten, jedoch hatte Lucent das alleinige Recht die Chipsätze und Ähnliches zusammen zu bauen und zu verkaufen, da nur mit ihren Informationen die Sätze hergestellt werden konnten. Die Preise für die Teile waren dementsprechend hoch, so dass der Technik ein schnelles Ende oder lediglich ein Gebrauch in Expertenkreisen vorausgesagt wurde.
Dies änderte sich erst vor rund sechs Jahren, nämlich 1999. Apple gelang es ein iBook auf den Markt zu bringen, das mit der so genannten „Airport-Technologie“ ausgestattet war und das eine zugehörige Basisstation hatte. Für rund 100 Dollar gab es die Funkkarte für das WLAN mit einem Chipsatz von Lucent, also für einen damals spottbilligen Preis, wenn man die Anfänge von Lucent betrachtet. 300 Dollar kostete die Basisstation, was auch recht erschwinglich war und schon war WLAN nicht mehr nur eine Lösung für Spezialfälle, in denen keine anderen Möglichkeiten griffen, sondern WLAN wurde zu einer praktischen Technologie selbst für Privatnutzer.
Nach dieser Entwicklung war es nur noch eine Frage der Zeit bis neben Lucent weitere Hersteller auf den WLAN-Markt drängen würden. Unter diesen Herstellern war Harris Semiconductors der erste und das Unternehmen war weitaus weniger streng in der Herausgabe von Informationen zu den Chipsätzen als Lucent und so nahm die Anzahl der Hersteller zu, ein Trend, der sich bis heute fortgesetzt hat. Für die Nutzer von WLAN wichtiger ist aber natürlich die Tatsache, dass dadurch die Preise fielen und WLAN immer erschwinglicher wurde. Heute ist die Anschaffung von WLAN kein großer Kostenfaktor mehr und das bei immer besser werdender Technik. Die Übertragungsraten sowie die Sicherheit werden heute nämlich immer mehr verbessert und das zu absolut fairen Preisen.
Den neusten Aufschwung hat WLAN im Übrigen durch die immer stärker aufkommende Internettelephonie erhalten. Das so genannte Voice over IP wird nämlich seit geraumer Zeit immer beliebter, was eben auch Auswirkungen auf WLAN hat.
WLAN ist vor allem deshalb im Zusammenhang mit Voice over IP wichtig, weil WLAN Daten in Paketen überträgt und damit schon einmal grundsätzlich ähnlich wie Voice over IP arbeitet. Wer weltweit über das Internet telefonieren will, sollte wissen, dass dazu bei einem WLAN-Anschluss die jeweilige Basisstation an das Internet angebunden wird. Dadurch ist aber leider noch nicht eine optimale Qualität der Gespräche garantiert, denn dafür müssten die Provider geeignete Gateways anbieten und das ist noch nicht überall der Fall. Im Bereich von Voice Over IP gibt es zudem noch weitere Probleme, wenn man mit WLAN arbeiten will. Das Hauptproblem liegt wohl in den mangelnden Standards im Bereich Voive over IP, denn dadurch können Gespräche von verschiedenen Hot-Spots aus nicht immer mit der gleichen Qualität beziehungsweise überhaupt nicht übertragen werden. Im Moment tummeln sich wohl zu viele Anbieter auf dem Markt, so dass zu viele verschiedene Standards existieren und damit eine einheitliche Lösung in weite Ferne rücken lassen. Im Bereich Voice over IP wird daher auch in Deutschland versucht, die Standardisierung voranzutreiben, wobei dies aber bisher noch nicht abschließend gelungen ist. Sollte WLAN aber in diesem Bereich wichtiger werden, wird WLAN zusammen mit der Internettelephonie weiterhin Verbreitung finden, denn der Internettelephonie werden gerade in Deutschland rosige Zeiten vorausgesagt. Die Entwicklung von WLAN ist in diesem Fall also noch lange nicht zu Ende.