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DSL – Digital Subscriber Line

1. Was ist DSL?
2. Wie funktioniert DSL?
3. Was wird für DSL benötigt?
4. Geschichte von DSL
5. Verbreitung + Verfügbarkeit von DSL
6. Kosten von DSL

1. Was ist DSL?

Bei DSL handelt es sich um eine digitale Teilnehmeranschlussleitung. DSL steht für Digital Subscriber Line. DSL hat den Vorteil, dass Übertragungsraten von bis zu 50.000 kbit in der Sekunde gesendet, aber auch empfangen werden können. Modems oder ISDN Verbindungen können nur Raten bis zu 64 kBit in der Sekunden aufweisen. Auf Grund dessen spricht man bei DSL auch häufig von High-Speed Internet.

2. Wie funktioniert DSL?

Der Unterschied zu analogen Telefonanschlüssen besteht bei DSL darin, dass bei DSL lediglich eine Verbindung zwischen dem jeweiligen Teilnehmer und der DSL-Vermittlungsstelle vorhanden ist. Besonderheit: Für die DSL Verbindung werden andere Frequenzbereiche genutzt, die also auf einer anderen Höhe liegen, als bei der Übertragung der Telefonie. Durch diese Frequenzdifferenz kann eine deutlich höhere Geschwindigkeit erzielt werden. Durch diese Funktionsweise des DSL ist es ermöglicht parallel zu telefonieren oder zu faxen. Die übliche Telefonleitung wird demnach, auf Grund der anderen Frequenz nicht direkt angesprochen. Vorteil der Funktionsweise ist weiterhin, dass eine ständige Verfügbarkeit des DSL gewährleistet ist – im Gegensatz zu einem Modem, mit welchem man nicht im Internet surfen kann, wenn parallel telefoniert wird.

Das DSL Signal wird ganz normal über die Telefonleitung übertragen. Das ankommende Signal (analog) muss, um verarbeitet werden zu können, in ein digitales Signal umgewandelt werden. Um diesen Effekt zu ermöglichen, gibt es den sog. DSL-Multiplexer DSLAM. Der entgegengesetzte Fall kann von DSLAM ebenfalls ermöglicht werden, also die Umsetzung von einem digitalen, in ein analoges Signal. Weitergehend wird das Signal zu einem Konzentrator weitergeleitet (DSL-AC und BB-PoP). Nun kann das Signal den Provider erreichen, je nach dem für welchen man sich entschieden hat. Die Weiterleitung erfolgt über eine Breitband-Glasfaseranbindung. Da die Backbone-Kapazität hoch ist, ist es bei DSL möglich, die TAL besser zu nutzen. TAL bedeutet Teilnehmeranschlussleitung. So ist es möglich, dass der Datenaustausch nicht, wie es z.B. bei ISDN der Fall ist, über das Telefonnetz stattfindet, sondern über eine separate Leitung. Demnach ist eine Nutzung mit einer weitaus größeren Bandbreite bei DSL möglich.

DSL

DSL ©iStockphoto/bofotolux

3. Was wird für DSL benötigt? Welche Software? Welche Anwendungen?

Um die DSL Leitung nutzen zu können, muss diese natürlich zunächst beantragt werden. Das kann, je nach Provider, zwischen 1 und 6 Wochen dauern. Notwendig zur Nutzung des DSL ist ein Router. Software und Installationsdateien werden in diesem Fall in der Regel mitgeliefert. Auch mitgeliefert wird gewöhnlich ein DSL Splitter. Ein DSL Splitter stellt die Trennung zwischen DSL und Telefon dar, und muss zwischengeschaltet werden. Zwischen der TAE Dose und dem Telefon installiert man bei einem analogen Anschluss den Splitter. Nutzt man eine ISDN Leitung, so wird der Splitter natürlich zwischen der TAE Dose und dem NTBA integriert. Somit ist es möglich die Signale für DSL sowie für die Telefonie zu trennen. Dieses Gerät ist notwendig, um im Internet surfen zu können. Vom Provider wird in der Regel ein gängiges DSL Modem sowie ein Splitter mitgeliefert. Bei dem Internet Anbieter 1und1 ist es derzeit beispielsweise die Fritz Box der Marke AVM, die das Surfen im Internet ermöglicht.

4. Geschichte von DSL

Zunächst war mit dem Begriff DSL eine Art Übertragungstechnik gemeint, die für einen normalen ISDN Anschluss von Bedeutung ist. Erst am Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre gab es die ersten sog. digitalen Signalprozessoren. Mit diesen war es ermöglicht eine enorm hohe Rechenleistung zu erreichen. Dadurch wurde DSL erst ermöglicht. Die erste Technik, aus der DSl später hervorgegangen ist, nennt sich HDSL. Man versuchte bereits zu Beginn der Entwicklung Standleitungen zu entwickeln, die eine permanente Verbindung gewährleisten. Wichtig war, dass man die Kabel nutzte, die auch schon verlegt worden sind. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten sämtliche Verlegungen im ganzen Land geändert, bzw. aktualisiert werden müssen.

Die Weiterentwicklung des DSL begann in den 90er Jahren. Dies war auch die Zeit, in der das Internet sehr stark begann zu wachsen. Immer mehr Menschen entschieden sich für das Internet, und versuchten, ihren eigenen Internet Anschluss zu reservieren. Der Bandbreiten-Bedarf der Bevölkerung konnte zunächst nicht gedeckt werden. Die Menschen wollten den Weg in die virtuelle Welt, doch der Ausbau der Netze kam nur zögernd voran. Als Lösung entschied man sich dafür, die sog. Backbones auszubauen. So ist es ermöglicht gewesen, dass man den Nutzern sehr hohe Übertragungsgeschwindigkeiten zur Verfügung stellen konnte. Die geschaffene DSL Verbindung erlangte weltweites Ansehen und wurde auch von den meisten Telefonnetzbetreibern zugelassen.

In Deutschland gibt es inzwischen sogar die Möglichkeit über einen Satelliten zu surfen. Im Allgemeinen bezeichnet man diese Möglichkeit auch als „DSL“, was aber sachlich nicht korrekt ist. Seit dem Ende des Jahres 2005 hat man es geschafft eine schnelle Verbindung mit 20 M Bit in der Sekunde auf den Markt zu bringen. DSL bietet derzeit noch keine flächendeckende Verfügbarkeit. Es ist zwar in den meisten Gebieten des Landes möglich, einen DSL Anschluss zu beantragen, doch variieren die Download- und Upload Werte. Mit Downloadgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit gemeint, mit welcher man Dateien aus dem Internet herunterlädt. Upload ist der gegenteilige Fall, also das Hochladen von bestimmten Dateien ins Netz. Die Geschwindigkeiten schwanken sehr, so dass in einigen Gebieten lediglich eine 1000er oder 2000er DSL Leitung verfügbar ist, während die meisten Ballungszentren, aktuell, mit der höchsten Bandbreite ins Internet gehen können.

5. Verbreitung + Verfügbarkeit von DSL

Die Bundesnetzagentur, die sich mit Statistiken zum Thema DSL beschäftigt, hat ermessen, dass es im Jahre 10,4 Mio DSL Anschlüsse in Deutschland gibt. Marktführer in diesem Bereich ist derzeit die Deutsche Telekom, von der ca 72 % aller Anschlüsse installiert worden sind. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit in Form eines Resellers Produkte der Telekom zu vermarkten. Beispielsweise haben sich einige Anbieter dazu entschlossen, Produkte der Telekom weiter zu vermarkten. Diese sind ebenfalls in den 72% inbegriffen. Bereits ein Jahr später, im Jahre 2006 gab es laut VATM (der „Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten“) 14,9 Mio Menschen einen Internet Anschluss. Der Marktanteil des DSL ist somit auf 95,5 % angestiegen, teilte der Verband mit. Festzuhalten ist jedoch, dass der Anteil der Telekom am Markt nur noch bei 67 % lag, also um etwa 5% gefallen ist. Verschiedene Anbieter haben sich zudem am Markt positioniert, die DSL anbieten und vermarkten. Der Wettbewerb zwischen den einzelnen Anbietern ist in der letzten Zeit sehr stark gestiegen. Problematisch ist nach wie vor die Situation im Osten des Landes. In Ostdeutschland ist es derzeit nicht möglich, mit einer höheren Rate als mit 6000 kbit in der Sekunden zu surfen. Erst in diesem Jahr sollen die DSLAMs umgebaut werden, so dass auch in Ostdeutschland mit einer schnelleren Rate gesurft werden kann.

Im europäischen Vergleich ist es so, dass Deutschland an der Spitze liegt, gefolgt von Frankreich, welches die zweitgrößte Zahl der DSL Anschlüsse aufweist. Betrachtet man nur die einzelnen Telefonanschlüsse, liegt Deutschland weltweit nur auf Platz 19. Die Statistik besagt, dass es derzeit 139 ADSL Anschlüsse pro 1000 Telefonanschlüsse in der Bundesrepublik gibt.

Besonderheit im europäischen Raum ist die Schweiz. In der Schweiz ist es auf Grund des sog. Kabel-Internets so, dass die ADSL Verbindung bei Weitem nicht so bekannt und beliebt ist, wie es in Deutschland der Fall ist.

Die Verfügbarkeit eines DSL Anschlusses muss nicht zwangsläufig möglich sein. DSL kann zwar beantragt werden, jedoch ist nicht garantiert, dass auch eine Leitung gelegt werden kann. Wenn beispielsweise keine freien Ports der Vermittlungsstelle vor Ort gegeben sind, ist kein DSL möglich. Sogenannte Kupfer Teilnehmeranschlussleitungen müssen zudem liegen, um DSL zu ermöglichen. Weitergehend kommt es auf die Länge der Leitung an. Es ist immer besser, wenn die Leitung zwischen Teilnehmer und der Vermittlungsstelle relativ kurz gehalten ist. Ebenfalls von großer Bedeutung ist der Durchmesser der Leitung. Eine komplette Verfügbarkeit von DSL ist in Deutschland sowie in Europa nicht gewährleistet. Auf Grund dessen hat man die Möglichkeit auf einen Satelliten zurückzugreifen, der den Internet Zugang gewährleistet. Auch die WiFi Möglichkeit ist derzeit gegeben.

6. Kosten und Preise von DSL

Der Trend hat sich durchgesetzt, dass Provider ihre Produkte als Komplettpakete verkaufen. Man redet derzeit von DSL-Paketen. Es gibt jedoch verschiedene Formen, die man in Zusammenhang mit einer DSL Leitung wählen kann. Zeit- und Volumentarife werden beispielsweise angeboten, haben jedoch immer mehr an Bedeutung verloren, da sich die Variante der DSL Flatrate durchgesetzt hat. Eine DSL Flatrate gehört mittlerweile bereits zum Standard. Durch eine Flatrate ist eine pausenlose und dauerhafte Nutzung des Internetanschlusses möglich. Auf Kosten hat man im engeren Sinne nicht mehr zu achten, da pauschal ein bestimmter Betrag bezahlt wird, der die Nutzung der Flatrate ermöglicht. Der uneingeschränkte Upload und Download steht somit permanent zur Verfügung. Der Abrechnungsbetrag der jeweiligen Periode bleibt, wie im Vertrag vereinbart, folglich immer gleich. Alleine die DSL Kosten reichen jedoch nicht aus. Weitergehend treten Kosten des normalen Telefonanschlusses auf. Dieser kostet derzeit bei der T – Com etwa 16,30 Euro im Monat. Der Betrag, der für die DSL Flatrate erhoben wird, kommt folgend noch hinzu. Alternative dazu sind die sogenannten ISP, die ein Komplettangebot bieten, welches die Kosten des Anschlusses und des DSL zusammenfasst.

Kosten für den Router: Viele Anbieter stellen bereits einen Router kostenlos zur Verfügung. Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, muss ein Router gekauft werden. Manche Anbieter übernehmen auch einen Teil der Kosten. Kosten für den DSL Anschluss: Die Leitung von der eigenen Wohnung zur Vermittlungsstelle muss natürlich pauschal ein mal im Monat bezahlt werden. Die Preise werden in diesem Zusammenhang von der Bundesnetzagentur geregelt.

Kosten für den DSL Zugang: DSL Zugang und DSL Anschluss müssen nicht von ein und demselben Anbieter stammen. Die Deutsche Telekom besitzt derzeit eine Monopolstellung in diesem Bereich in Deutschland. Sie verpflichtet sich jedoch dazu, anderen Anbietern ihre Leitung zur Nutzung zur Verfügung zu stellen. Angebote wie TDSL-ZISP oder ISP Gate und T-OC-DSL sorgen dafür, dass die Nutzung durch andere Anbieter ermöglicht ist.

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